Weg pflastern – Anleitung & Tipps

Ein gepflasterter Weg wertet jeden Garten optisch auf. Foto: © alisseja / stock adobe

Im Alltag gehören Pflastersteine zu den vermutlich am meisten unterschätzten Baustoffen. Das liegt vor allem daran, dass sie als Straßenbelag einfach als existent hingenommen werden. Wer jedoch auf seinem privaten Grundstück einen Weg pflastert, der wird die damit verbundenen Vorteile schnell zu schätzen wissen. Wir zeigen, wie es geht.

Vorteile eines gepflasterten Weges

Zwar wurde das klassische Pflaster als Straßenbelag im Laufe des 20. Jahrhunderts in Deutschland an vielen Stellen vom Asphalt verdrängt, doch auch heute noch prägen Pflastersteine das Bild vieler Innenstädte und Siedlungen. Die Anforderungen an die dabei verwendeten Materialien sind enorm, müssen Pflastersteine doch nicht nur einer hohen mechanischen Belastung standhalten, sondern auch noch zuverlässig der Witterung trotzen und gleichzeitig einen reibungslosen Ablauf des Regenwassers ermöglichen. All das ermöglicht Pflaster mit Bravour.

Kurzum: Der gepflasterte Weg ist unempfindlich gegen Witterungseinflüsse, leicht zu reinigen, relativ einfach zu verlegen und besitzt eine schöne, cleane Optik.

Planung und Vorbereitung

Wahl des geeigneten Pflastermaterials

Zunächst gilt es, das geeignete Material für das Pflaster auszuwählen. Die Haltbarkeit von Pflaster aus Stein dabei hängt sehr stark vom verwendeten Material ab. Sedimentgesteine sind beispielsweise wesentlich anfälliger für Witterung und mechanische Belastung als magmatische Gesteine wie Granitoder Basalt. Die Letztgenannten sind sozusagen eine Lösung für die Ewigkeit.

Pflastersteine aus Beton haben den großen Vorteil, dass sie sowohl optisch als auch von ihren physikalischen Eigenschaften her problemlos auf ihren speziellen Einsatzzweck hin angepasst werden können. Durch das Hinzufügen bestimmter Inhaltsstoffe bei der Herstellung der Beton-Pflastersteine lässt sich beispielsweise ihre Farbe variieren. Auch die Witterungsbeständigkeit lässt sich künstlich erhöhen. Vor allem im privaten Bereich sind auch Pflastersteine mit schmutzabweisenden Eigenschaften sehr beliebt.

Siehe auch  Moos von Steinen entfernen – so einfach gehts!

Nicht nur im Norden Deutschlands erfreuen sich Pflastersteine aus Klinker großer Beliebtheit. Gewöhnlicher Backstein eignet sich nur sehr bedingt als Pflasterstein, da er nicht witterungsbeständig genug ist und vor allem unter Frost stark leidet.

Bei Klinkern verhält sich die Sache anders. Sie werden bei höheren Temperaturen gebrannt, was sie nicht nur wetterfest, sondern auch mechanisch belastbarer macht. Vor allem alte Klinkersteine weisen darüber hinaus ein ansprechendes Äußeres auf und sind bedeutend günstiger als neu Gefertigte.

Design und Musterwahl

Bevor der erste Spatenstich erfolgt, lohnt es sich, auch etwas Zeit in die Planung des Designs zu investieren. Das Design beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Stabilität des gepflasterten Weges. Gerade Linien wirken modern und schlicht, geschwungene Formen fügen sich harmonisch in naturnahe Gärten ein. Wer sich für ein Muster entscheidet, hat zahlreiche Möglichkeiten: das klassische Reihenverband-Muster, das elegante Fischgrätmuster oder ein kreativer Kreisverband. Besonders bei Wegen, die viel genutzt werden, eignet sich ein Verbundmuster aufgrund seiner hohen Stabilität.

Benötigte Werkzeuge und Materialien

Um den Pflasterweg professionell anzulegen, benötigt es Schaufel, Spaten und Rechen für die Erdarbeiten, eine Rüttelplatte zum Verdichten des Untergrunds sowie eine Wasserwaage und eine Richtschnur für die gleichmäßige Verlegung. Für das Zuschneiden der Steine bieten sich ein Winkelschleifer oder ein Pflasterhammer an.

Neben den Pflastersteinen selbst werden auch Schotter für die Tragschicht, Splitt oder Sand für die Bettungsschicht sowie Fugensand oder -mörtel benötigt. Wer auf ein nachhaltiges Pflaster setzt, kann spezielle Drainagefugen oder wasserdurchlässige Pflastersteine verwenden.

Untergrund vorbereiten

Eine solide Basis ist unabdingbar für einen langlebigen Pflasterweg! Zunächst wird dafür der Boden ausgehoben – je nach Belastung des Weges ca. 20 bis 40 cm tief. Bei stark frequentierten Wegen lohnt es sich, tiefer zu graben und eine dickere Tragschicht anzulegen. Nach dem Aushub muss der Boden mit einer Rüttelplatte verdichtet werden, um Setzungen zu vermeiden.

Siehe auch  WPC-Zaun für den Garten – Vorteile und Nachteile

Dann wird eine Tragschicht aus grobem Schotter eingebracht. Diese sorgt für eine stabile Grundlage und sollte ebenfalls mit der Rüttelplatte verdichtet werden. Tipp: Eine leichte Neigung von etwa zwei Prozent verhindert, dass sich Regenwasser auf dem Pflaster sammeln kann.

Bettungsschicht auftragen

Auf die verdichtete Tragschicht folgt die Bettungsschicht, die meist aus feinem Splitt oder Sand besteht. Diese Schicht dient dazu, kleinere Unebenheiten auszugleichen und den Pflastersteinen einen sicheren Halt zu geben. Sie sollte etwa vier bis sechs Zentimeter dick

Pflastersteine verlegen

Nun beginnt die eigentliche Verlegung. Die erste Steinreihe dient als Orientierungshilfe und wird mit einer Richtschnur exakt ausgerichtet. Anschließend werden die weiteren Steine entsprechend des gewählten Musters verlegt. Ein Gummihammer hilft dabei, die Steine in die Bettung einzuklopfen. Wichtig ist ein gleichbleibender Fugenabstand!

Fugen verfüllen und befestigen

Sind alle Steine verlegt, werden die Fugen mit Sand oder speziellem Fugensplitt aufgefüllt. Dazu wird das Material einfach auf die Fläche gestreut und mit einem Besen in die Zwischenräume gekehrt. Abschließend wird die gesamte Fläche mit der Rüttelplatte abgerüttelt, um die Steine festzusetzen.

Tipps für langlebige Pflasterwege

Ein Pflasterweg bleibt länger schön, wenn er regelmäßig gereinigt wird. Achtung: Beim Reinigen mit einem Hochdruckreiniger ist Vorsicht geboten, da zu starker Druck den Fugensand herausspült.

Unkraut in den Fugen lässt sich mit einer guten Vorbereitung verringern. Eine stabile Tragschicht und eng verlegte Steine reduzieren das Wachstum. Wer dennoch Probleme mit Unkraut hat, kann spezielle Fugenmörtel oder Unkrautvernichter verwenden.

Um Wasser besser versickern zu lassen, gibt es verschiedene Lösungen. Rasenfugenpflaster oder Drainagepflaster sind hier Alternative zu herkömmlichen Steinen. Sie verhindern, dass sich Pfützen bilden.

Siehe auch  Gartenarbeiten im März – unsere Gartentipps

Fazit

Ein gepflasterter Weg wertet jeden Garten optisch auf und ist eine stabile, langlebige Lösung. Mit unserer Anleitung und entsprechend hochwertigen Materialien gelingt die Verlegung problemlos und der Weg bleibt über Jahre hinweg in gutem Zustand.

Avatar-Foto

Verfasst von Redaktion

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).