Pergola – Arten, Vorschriften und Tipps

Schon seit der Antike gehört die Pergola zu den beliebten Gartenelementen. Foto: © Kristina Blokhin / stock adobe

2024 war laut Deutschem Wetterdienst das wärmste Jahr seit 143 Jahren. Mancherorts kletterte das Quecksilber in den Sommermonaten auf Werte weit über 36 Grad.

In den kommenden Jahren soll sich der Erwärmungstrend den Prognosen zufolge weiter fortsetzen. Höchste Zeit, sich nach einem wirksamen Schattenspender umzusehen. Eine Pergola schützt vor direkter Sonneneinstrahlung und wertet das Grundstück auf.

Was ist eine Pergola?

Eine Garten-Pergola ist eine offene Außenkonstruktion mit vertikalen Stützen und Querbalken. Sie lehnt entweder ans Gebäude an oder steht frei. Die Konstruktion ähnelt einem Pavillon oder einer Terrassenüberdachung – ein festes Dach hat eine Pergola jedoch nicht. Quer- und Längsträger bilden die typische gitterartige Struktur mit freiem Blick in den Himmel.

Traditionell besteht die Pergola aus Holz, durchzogen von einem dichten und Schatten spendendem Vorhang aus Kletterpflanzen. Die Konstruktion fügt sich dank ihres natürlichen Charmes harmonisch in die Gartengestaltung ein. Sie setzt besondere Akzente, die den Wert des Hauses erhöhen. Pergolen aus Kunststoff oder Aluminium sind zeitgemäße Alternativen. Ausgestattet mit einziehbaren Stoffbahnen, Seitenrollos und verstellbaren Lamellen erhöhen sie den Komfort.

Ein Exkurs: Die Pergola ist keine Erfindung der Neuzeit. Bereits die alten Griechen, Römer und Ägypter der Antike nutzten die Konstruktion, um Wege zu beschatten oder um ihren Rankgewächsen ausreichende Stütze zu bieten. Im 15. Jahrhundert zog die Pergola in die Villengärten gut betuchter Italiener ein. Vier Jahrhunderte später diente sie als Laubengang oder romantischer Treffpunkt in viktorianischen Gärten. Seither entwickelte sich die Konstruktion stetig weiter. Heute überzeugen sie mit flexiblen Funktionen und langlebigen Materialien, die den Komfort des Eigenheims oder des Schrebergartens erhöhen.

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Arten von Pergolen

Pergolen unterscheiden sich in ihrer Bauweise:

  • Frei stehende Varianten sind nicht mit dem Haus verbunden. Die eigenständigen Konstruktionen platzieren Gartenfans auf Terrassen oder in Gärten. Das ermöglicht ihnen eine flexible Gestaltung des Außenbereichs.
  • Anbaupergolen lehnen an das Gebäude an, sind jedoch nicht fest damit verbunden. Sie dienen der Überdachung der Terrasse oder als Schatten spendender Zugang zum Haus.

Für den Bau einer Pergola kommen unterschiedliche Materialien in Betracht:

  • Holz fügt sich harmonisch in die Natur ein. Allerdings braucht es viel Pflege, da Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung das Naturmaterial strapazieren. Ein regelmäßiger Anstrich mit Holzlasur schützt vor Verwitterung und Fäulnis.
  • Metallpergolen aus Stahl oder Aluminium sind resistent gegenüber Witterungseinflüssen sowie stabil und nahezu wartungsfrei.
  • Ausweichmöglichkeiten für preisbewusste Käufer sind Modelle mit geringem Gewicht, die aus pflegeleichtem Kunststoff (Vinyl) bestehen. Allerdings ist deren Haltbarkeit nicht vergleichbar mit Pergolen aus Holz oder Aluminium.

Die Funktion der Pergola

Das Dachgitter der Pergola bietet von Haus aus nur einen bedingten Sonnenschutz. Erst mit der richtigen Begrünung wird sie zum naturnahen Schattenspender, der den Garten zum Hingucker macht. Das Gittergeflecht dient als Rankhilfe für Kletterpflanzen – darunter …

  • Geißblatt,
  • Jasmin,
  • Passionsblume,
  • Ramblerrosen
  • Wisteria (Blauregen),
  • Pfeifenwinde,
  • Kiwi und Zierkiwi,
  • Immergrüner Efeu,
  • Wein,
  • Wilder Wein.

Wer sich auf ein grünes Dach als Sonnenschutz nicht verlassen möchte, stattet die Konstruktion mit Lamellen, einer Markise oder einem einziehbaren Stoffdach aus. Die flexible Beschattung schützt vor der Sonne und hält einem leichten Regen stand.

Pergola aufstellen – Vorschriften und Genehmigungen

In den meisten Bundesländern benötigen Hausbesitzer keine Baugenehmigung für eine Pergola in offener Bauweise. Da sie kein Dach und keine Wände hat, gilt sie nicht als bauliche Struktur.

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Halten Gartenfans die Vorgaben zur Maximalgröße (höchstens 30 Quadratmeter) Tiefe (maximal 3 Meter) und zum Mindestabstand zum Nachbargrundstück (ca. 3 Meter) ein, dürfte das Aufstellen kein Problem sein. Um sicherzugehen, sollen sie sich jedoch vorab bei der örtlichen Bauaufsichtsbehörde oder bei der Gemeindeverwaltung über die geltenden Bedingungen erkundigen.

Tipps zur Planung und Konstruktion der Pergola

Mit diesen Tipps haben Gartenfans lange Zeit Freude an ihrer Pergola:

  • Materialauswahl: Bevor sich Hausbesitzer für ein Material entscheiden, sollten sie herausfinden, welchen Ansprüchen die Konstruktion genügen soll. Eichen- und Teakholz wirken ästhetisch und versprühen einen naturnahen Charme. Die Hölzer sind robust und langlebig. Zedernholz trotzt einem Befall mit Insekten und Fäulnis. Deutlich pflegeleichter sind Pergolen aus Aluminium. Sie verleihen dem Außenbereich einen modernen Touch und überdauern auch ohne regelmäßige Wartung viele Jahre.
  • Standortwahl: Der Verlauf der Sonne entscheidet über den Standort der Pergola. Geeignet ist ein Platz, der mittags im Schatten liegt und nur am Morgen und am Nachmittag direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Zu bedenken ist auch der Zweck der Pergola. Soll sie Schatten spenden, als Sichtschutz dienen oder beide Funktionen erfüllen?
  • Stabilität und Witterungsbeständigkeit: Für einen sicheren Stand bekommt die Pergola Fußpunkte aus Beton oder Standfüße mit Beschwerungskästen. Anbaupergolen verankern Hausbesitzer an der Gebäudewand. Wetterfeste Schrauben, Bolzen und andere Befestigungsmaterialien aus Edelstahl oder verzinktem Stahl sind stabil und rosten nicht. Ein zusätzliches Dichtmittel an den Befestigungspunkten verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit.

Pflege und Wartung der Pergola

Um die Lebensdauer der Pergola zu erhöhen, empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung mit milder Seifenlösung, um Schmutz, Vogelkot und andere Rückstände zu beseitigen. Hartnäckige Ablagerungen verschwinden mit einer weichen Bürste. Holzpergolen brauchen alle zwei bis drei Jahre einen neuen Schutzanstrich. Im Rahmen der Wartung sollten Gartenfreunde die Konstruktion auf Insektenbefall überprüfen und nachschauen, ob die Befestigungselemente sitzen. Kleine Schäden möglichst sofort reparieren.

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Fazit

Schon seit der Antike gehört die Pergola zu den beliebten Gartenelementen, die dem Außenbereich einen besonderen Charme verleihen. Klassisch besteht sie aus Holz, umrankt mit Kletterpflanzen, die eine natürliches Dach bilden. Moderner und langlebiger sind Konstruktionen aus Aluminium. Sie benötigen wenig Pflege und sind eine stilvolle Alternative zum Terrassendach.

Foto: ©  Kristina Blokhin / stock adobe

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Verfasst von Redaktion

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).